G L A D B E C K Donnerstag, 3. November 2005 WAZ

(Originalseite siehe unten)


Xavier und der Gänsehauteffekt

René Morén ist für den deutschen Rock und Pop Preis nominiert. Trotzdem will der Gladbecker weiterhin als Altenpfleger für andere Menschen da sein.

Von: Denise Rzeha


"Unten am Kanal" heißt der Song von René, den er beim Deutschen Rock und Pop-Preis 2005 präsentieren wird. Das ist, sagt der Nachwuchs-Sänger, eine gute Chance. Foto: WAZ, Ulla Michels

Es war einmal ein Junge, der trat bei der Mini Playback Show im Jugendzentrum in Zweckel auf und hatte Spaß am Singen: So oder so ähnlich könnte die Geschichte von René Morén (eigentlich René Neumann) beginnen. Als kleiner Michael Jackson tanzte er vor anderen Kindern und Erwachsenen. Heute ist René 26 Jahre alt und performt seine eigenen Songs. Vor acht Jahren wollte ein Freund von ihm an Karneval auftreten. Beim Soundcheck gab's Probleme und René stellte sich vors Mikro. "Alle waren begeistert und ich sang den Abschlusssong der Veranstaltung."

Seitdem will er singen. "Ich möchte das Publikum beglücken." René singt Coversongs, aber am liebsten auch Lieder, mit denen er sich identifizieren kann. "Party Lieder machen zwar eine gute Stimmung, aber wenn ich Xavier Naidoo Songs zum Besten gebe, bekomme ich eine Gänsehaut."

Xavier ist nicht nur sein Favorit, sondern auch sein Vorbild. "Er singt nicht nur perfekt, er ist auch bei vielen Veranstaltungen dabei, um anderen Menschen zu helfen."
Auch René engagiert sich für schwächere Menschen: Zusammen mit anderen Künstlern tritt er hier und da auf, um mit seiner Musik unfallgeschädigten Kindern zu helfen.

"Das ist schon etwas stressig, alles unter einen Hut zu bekommen." Privat ist René Altenpfleger, nebenbei muss er ins Studio und Songs aufnehmen. Abends gibt's dann häufig Auftritte. "Ich würde eventuell als Altenpfleger aufhören, aber nur wenn's wirklich funktioniert mit der Musik." Denn in der Musikszene ist man schnell oben und auch wieder unten.

"Die Arbeit hat für mich Priorität. Ich will beides schaffen, Musik und den Beruf. Bis jetzt klappt das auch richtig gut: "Ich bin für den Deutschen Rock und Pop Preis 2005 nominiert." Dort werden Nachwuchskünstler in den Bereichen wie Rock, Pop, Country, Hard und Heavy, Soul, Hip-Hop und Weltmusik geehrt. "Bands wie Juli und Pur wurden bei dieser Preisverleihung entdeckt." Zuerst war René nicht so nervös. "Ich dachte mir, schön, dass hört sich gut an." Nachdem er sich über die Veranstaltung informiert hatte, wurde ihm schon mulmig. "Es ist eine große Chance."
Für ihn ist aber vor allem die Nominierung wichtig. "Dabei sein ist alles!' Ein bisschen aufgeregt ist er schon, wenn er an seinen Auftritt vor großem Publikum denkt. "Aber ich habe schon viel Erfahrung gesammelt." Die Zeitschrift "Echo der Frau" wählte ihn 1999 zu einem der Top Ten Newcomer. Dadurch kam er auch ins Fernsehen: "Ich hatte im WDR bei der Talentrevue viel Spaß." Bei Richterin Barbara Salesch auf Sat.1 spielte er einen Angeklagten. "Einfach mal so, um mit der Kamera umgehen zu können." Die Erfahrung wird ihm hilfreich sein, wenn er beim deutschen Rock und Pop Preis in Hamburg auftritt. René wird seinen Song "Unten am Kanal" vorstellen, für den er nominiert ist. "Dieses Lied besteht aus einer Mischung, die es noch nie vorher gab. Es ist ein deutschsprachiger Text mit Hip-Hop Elementen im Sound. Sein Produzent Klaus Wittelsbach, der unter anderem auch Musicals schreibt, hatte schon lange auf jemanden für diesen Song gewartet. René hat einfach genau die Stimme, um die Gefühle des Textes rüber zu bringen. Darauf setzt René auch bei der Verleihung.

Original Zeitungsartikel Original

rene-morenonline.de